Löwenzahn                    stärkender Alleskönner 

21.11.2025

Leuchtend gelbe Blüten stecken im Frühjahr auf Wiesen, Wegen und zwischen Pflastersteinen ihre Köpfe nach oben. Der Löwenzahn (Taraxacum officinale) zeigt sich dann mit seiner vollen Kraft und zaubert uns gelbe Teppiche. Auch im Garten ist er nun immer häufiger zu finden und die Gärtner sind fleißig am entfernen. Doch das wuchernde Kraut sollte nicht als Plage gesehen werden, wo sie doch viele wichtige Inhaltsstoffe für uns Menschen, vor allem im Frühjahr bereit hält. So ist der Löwenzahn aus unseren Küchen nicht mehr weg zu denken. Auch als Heilkraut wird es so schon seit vielen Jahrhunderten zum Heilen und Gesunden verwendet. 

Doch woher stammt eigentlich der Name Löwenzahn? Dieser wird von seinen gezahnten Blättern abgeleitet, welche an die Zähne von Löwen erinnern. Und auch die Übersetzung aus dem Spanischen "diente de lion" sind die Zähne des Löwen.

Historisches

Schon in frühster Zeit wurde der Löwenzahn von vielen Völkern auf der ganzen Welt genutzt. Vor allem als magisches und weissagendes Kraut hat es Anwendung gefunden. So gingen viele Menschen davon aus, das er Kraft spendet, Segen verbreitet und beim Wegpusten der Samen Auskunft über verbleibende Lebensjahre gibt. Auch die Frage: "Wie viele Kinder werde ich bekommen?" kann vor dem pusten gestellt werden. Hier wird deutlich, dass der Löwenzahn zudem als Orakel Nutzung fand. 

Die Menschen nutzten ihn jedoch auch schon von Zeit her als Nahrungsquelle und Heilkraut.

Löwenzahn in seiner vollen Gestalt
Löwenzahn in seiner vollen Gestalt

Allgemein

Als einer der ersten Frühlingsboten zählt der Löwenzahn zu der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es gibt über 400 verzeichnete Arten, wobei es eine der ältesten Blütenpflanzen darstellt. Im Laufe eines Jahres vollzieht der Löwenzahn zudem eine Metamorphose zur Pusteblume. Er kann bis zu 40 cm hoch werden, wobei die Stängel eine Art Strohhalm bilden. Innen sind sie hohl und besitzen einen weißen Milchsaft, welcher schöne Flecken auf der Haut und Kleidung hinterlässt. Bei Kindern ist er sehr beliebt, da sich mit ihm Tattoos auf die Haut malen lassen. Die Blätter befinden sich gesammelt als Rosette am Stielansatz und sind unregelmäßig gelappt bzw. gezahnt. Durch seine lange Pfahlwurzel, kann er sich die Nährstoffe auch aus tieferen Ebenen holen.

Verwendung als Küchenkraut

Bitter, aromatisch bis sehr bitter sind die Beschreibungen bei meinen Kräuterwanderungen zum Geschmack des Löwenzahns gewesen. Doch je frischer und kleiner die Blätter im Frühjahr gepflückt werden, umso weniger Bitterstoffe sind enthalten. So eignen sich die Blätter, aber auch Stängel und Blüten als gute Zugabe für jeden Wildkräutersalat. Auch ein frischer Smoothie oder angedünstet in der Pfanne ist es in willkommener Snack. Hervorragend passt der Löwenzahn auch in eine leckere Kräutersuppe oder verarbeitet als Pesto. Aus den Blüten lassen sich Limonaden, Gelee oder Sirup herstellen. In Essig eingelegte Knospen erinnern an Kapern. Zudem kann ein leuchtend gelbes Blütensalz hergestellt werden. An deutlicher Beliebtheit gewinnt auch ein Kaffeeersatz  aus den gerösteten und zu Pulver gemahlenen Wurzeln. 
Ausgegrabene Wurzel
Ausgegrabene Wurzel

Löwenzahn in der Hausapotheke

Löwenzahn ist ein sehr vielfältiges Kraut und wertet mit den vielfältigsten Inhaltsstoffen auf. Eines der wichtigsten sind die vielen Bitterstoffe (vor allem Taraxacin), welchen den Löwenzahn so wichtig für uns machen. Sie wirken anregend auf Niere, Galle und vor allem auf die Leber. So regulieren sie unseren Fettstoffwechsel und bilden Gallensaft, welcher zur Ausscheidung von Cholesterin benötigt wird. Durch die Aufnahme von Bitterstoffen wird auch unsere Bauchspeicheldrüse entlastet, was wichtig ist zur Regulierung des Blutzuckers. Zudem hat der Löwenzahn, vor allem in der Wurzel, eine hohe Konzentration von Inulin (40%).  Damit ist der Löwenzahn vor allem für Diabetiker interessant. Das Inulin (präbiotischer Ballaststoff) wird eine bessere Aufnahme von Nährstoffen gewährleistet und eine gesunde Darmflora entsteht. Des Weiteren regt Löwenzahn unseren Stoffwechsel an in dem er entgiftende, ausgleitende, entwässernde und entschlackende Eigenschaften mitbringt. Die enthaltenen Gerbstoffe machen ihn zu einem ausgezeichneten Mittel bei Gicht, Rheuma und zur Blutreinigung. Hierbei ist außerdem das enthaltene Vitamin K von Bedeutung. Es verbessert die Geschwindigkeit des Blutflusses, beugt Hämorriden vor und regt die Blutbildung an.
Löwenzahnsalat mit Karotte
Löwenzahnsalat mit Karotte


Im Frühjahr kann zur Entgiftung und Entschlackung eine Tee- oder Saftkur unterstützend wirken. Dazu werden täglich 2 Tassen Löwenzahntee  oder 30ml frisch gepresster Saft getrunken. Maria Treben empfiehlt eine Kur aus den Stängeln. Hierzu werden 14 Tage lang 5-6 Löwenzahnstängel mit Blüte gegessen. Diese Kur kann auch nach einer Krankheit oder bei Melancholie und schlechter Stimmung helfen.  Eine Tinktur aus der Wurzel wirkt bei Völlegefühl, Blähungen, Magen-Darmbeschwerden und wenig Appetit.