Spitzwegerich

14.02.2025

Er galt als Symbol für Fruchtbarkeit, gilt als Blutreiniger und wird auch in Shakespears Werk Romeo und Julia als Heilmittel für Wunden und Brüche gepriesen. Dies ist der Spitzwegerich (Plantago lanceolata). Ein Kraut, welches zu den wichtigste Heil- und Wildkräutern der letzten Jahrhunderte bis jetzt gehört.   

Wissenschaftlich zählt er zu den Wegerichgewächsen und ist neben dem Breitwegerich eine der häufigsten Pflanzen, welche am Wegesrand und auf Wiesen zu finden ist. Daher ist er vor allem in unserer Vegetationszone weit verbreitet. Markant für den Spitzwegerich sind seine schmalen, ovalen und lanzettartige Blätter. Deutlich zu sehen, sind für uns die Blattnerven. Die Blüte des Spitzwegerichs sitzt am Ende eines langen Stieles und ist beige bis braun mit kleinen Härchen. 


Spitzwegerich (Martina Wiemers)
"Ist müde mal der Wandersmann, Spitzwegerich ihm helfen kann.
Leg seine Blätter in den Schuh, dann fühlt der Fuß sich wohl im Nu.
Auch Wunden lässt er schneller heilen, soll dich ein Unglück mal ereilen.
Trink ihn als Tee, hast du mal Husten, dann kannst gleich viel leichter pusten.
Zwickt mal der Magen und der Darm, hält er als Wickel diese warm.
Er lindert auch den Wespenstich, der unscheinbare Wegerich.
Wächst überall, auch an der Straße, hilft selbst bei Warzen auf der Nase."

In der Küche

Der Spitzwegerich eignet sich nicht nur hervorragend als Heilpflanze, sondern ist auch in der Küche sehr bekannt. So kann er roh als Salatbeigabe genutzt werden. Gekocht schmeckt er besonders als Spinatersatz oder in einer leckeren Spitzwegerichsuppe. Dazu werden die jungen Blätter geerntet. 
Auch die Samen lassen sich roh oder eingelegt verzehren. Der Geschmack erinnert leicht an Pilze, wodurch sie sich auch sehr gut für ein "Pilzrisotto" eignen. Getrocknet können sie über das Müsli oder als Topping für den Salat dienen. 

Heilpflanze

Als wunderbare Erste-Hilfe-Pflanze und wie in Maria Wiemers Gedicht zu sehen, gilt der Spitzwegerich als eine umfangreiche Heilpflanze für viele verschiedene Anwendungsgebiete. Bekannt ist er jedoch vor allem für seine Verwendung bei Erkrankungen der Lunge und Atemwege sowie Asthma. Die Wirkung kommt hier von den im Spitzwegerich viel enthaltenen Schleimstoffen. Diese legen sich bei der Einnahme (zB. als Tee oder Tinktur) auf unsere Schleimhäute und schützen diese vor weiterer Reizung. Zudem enthält er den Pflanzenstoff  Aucubin, welcher eine antibakterielle Wirkung aufweist. So ist jeder Husten schnell gelindert. Auch Bronchitis und Blasenleiden lassen sich auf diese Art behandeln. Weiterhin kann der Spitzwegerich für die Wundheilung genutzt werden, denn er gilt, durch seine enthaltenen Antioxidantien, als sehr blutstillend und juckreizmindernd. Einfach frisch aufgelegt hilft er so bei jedem Schnitt, Stich, Biss oder Riss der Haut als "Wiesenpflaster". 

Tinktur und Salbe

Ist das frische Blatt vom Wegerich gerade nicht zur Hand, dann helfen auch Salbe und Tinktur bei Insektenstichen und Wunden. Durch diese Verarbeitung werden die Inhaltsstoffe des Spitzwegerich optimal konserviert und können so zu jedem Zeitpunkt genutzt werden. Die Tinktur hilft dabei nicht nur äußerlich bei jeden Wunden (kann direkt auf Schnitte oder Stiche aufgetragen werden), sondern auch innerlich zur Anwendung bei Husten und Lungenerkrankungen. Dazu können einfach einige Tropfen pur oder verdünnt eingenommen werden. Für Kinder eignet sich die Herstellung einer Tinktur bzw. eines Auszuges in Honig, da kein Alkohol enthalten ist. Es ist die perfekte Alternative zum herkömmlichen Hustensaft. 

Auch als Salbe aufgetragen lindert es Insektenstiche, Juckreiz und Hautirritationen. Auf der Brust verschmiert kann sie auch bei Erkältungskrankheiten unterstützen